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Die Geschichte des Hauses


Das „Haus der Deutschen Kunst“ gehört zu den frühen Architekturprojekten des Nationalsozialismus und gilt als sein erstes repräsentatives Monumentalgebäude.
 
Begonnen hat seine Geschichte mit einem Brand: Im Juni 1931, vier Tage nach der Eröffnung der „Münchner Kunstausstellung“ war der Münchner Glaspalast am Botanischen Garten durch ein Feuer vollständig zerstört worden. 3000 Kunstwerke wurden vernichtet, unter ihnen eine Sonderausstellung deutscher Romantiker. Die Ursache für den Brand konnte nie eindeutig geklärt werden.

Als Ersatz für das verloren gegangene Ausstellungsgebäude wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben und Preise verliehen. Mit der Machtübernahme 1933 kam das Projekt zu Fall: Hitler beauftragte den Münchner Architekten Paul Ludwig Troost mit der Ausführung des Neubaus. Die Pläne dafür hatte Troost schon im Rahmen des Wettbewerbs angefertigt, sie dann aber nicht eingereicht.

Troost war ein etablierter Architekt, der vornehmlich mit Inneneinrichtungen bekannt geworden war, die er für Ozeandampfer und private Auftraggeber aus der wohlhabenden Münchner Gesellschaft ausgeführt hatte. Hitler teilte die künstlerischen Auffassungen Troosts, mehr noch, er bewunderte sie und machte Troost zum „Ersten Baumeister des Führers“. In seinem Atelier zeichnete er wiederholt eigene Vorschläge und Änderungswünsche.

Am 15. Oktober 1933 legte Hitler den Grundstein; beim Schlag auf den Stein brach der eigens dafür angefertigte Hammer ab. Wenige Monate nach der Grundsteinlegung starb Troost. Die junge Witwe des Architekten, Gerdy Troost, vollendete zusammen mit ihrem langjährigen Mitarbeiter Leonhard Gall das Projekt. Im Juli 1937 wurde das „Haus der Deutschen Kunst“ als ein „Geschenk des deutschen Volkes an seinen Führer Adolf Hitler“ übergeben und von diesem in einem pompös inszenierten Festakt eingeweiht.

Der 175 m lange und 75 m breite strikt symmetrische neoklassizistische Bau wurde in moderner Stahlskelettbauweise ausgeführt, mit Donaukalkstein aber so verkleidet, daß ein sehr massiver Gesamteindruck entstand und den Bedürfnissen der neuen Machhaber nach Selbstdarstellung und Monumentalität Rechnung trug. Hitler selbst sagte in seiner Eröffnungsrede:

„Wie alle wahrhaft großen Bauschöpfungen ist dieses Haus einmalig und einprägsam und bleibt jedem in seiner Eigenart nicht nur im Gedächtnis haften, sondern es entstand in ihm ein Merkmal, ja, ich darf schon sagen, ein wahres Denkmal für diese Stadt und darüber hinaus für die deutsche Kunst.“
Der Bau verfügte über eine weitläufige Gaststätten-Anlage, mehrere Aufzüge, eine Heizungs- und Klimaanlage und einen Luftschutzbunker. Bis 1945 sollten hier sieben „Große Deutsche Kunstausstellungen“ und zwei „Architektur- und Kunsthandwerkausstellungen“ stattfinden. Den Krieg überdauerte das seit September 1942 gegen Luftangriffe systematisch getarnte Gebäude ohne große Beschädigungen.


Mehr in diesem Kapitel:

/ Die Vorbereitung der „Großen Deutschen Kunstausstellung“
/ Gang durch die Ausstellung
/ Die Ausstellung „Entartete Kunst“



Die Bauphase 1933 - 1937 in einem historischen Photoalbum

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