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Durch die Ausstellung

Das Prinzip der jährlichen „Großen Deutschen Kunstausstellung“ war mit der ersten Ausstellung 1937 bereits festgelegt: Auf einem im Katalog abgedruckten Rundgang ging man über zwei Stockwerke durch die Ausstellung, die – in der Tradition der Salonausstellungen des 19. Jahrhunderts – weitgehend nach Themen geordnet gehängt war. Im deutschsprachigen „Prager Tagblatt“ schreibt ein Rezensent:

„Wir bewundern die Größe der Anlage, die Zweckdienlichkeit und die Schönheit des  verwendeten Materials. Jedes Bild, jede Plastik finden hier den idealen Platz. Im ersten Raum hängen die Bilder der nationalen Erhebung, Führerportraits von Knirr und Rickelt, SA-Männer von Elk Eber, Fahnenträger. ... Richard Lindmars ‚Tag von Potsdam‘ und Richard Kleins Riesenallegorie ‚Das Erwachen‘ sind die Hauptwerke dieser nationalsozialistischen Historienmalerei. ... Man nimmt sie als Dokumente einer Zeit, die ihre Symbole abgebildet sehen möchte.“
Die genannten und weitere Bilder und Skulpturen, denen die größte propagandistische Bedeutung zugemessen wurden, waren in den zwei großen Hauptsälen im Erdgeschoß zu sehen. Meist handelte es sich hier um Auftragsarbeiten, die entsprechend groß ausgeführt waren.

Im Obergeschoß wurden kleinere Formate gezeigt, Skulpturen, Zeichnungen, Aquarelle und Drucke. Die Werke waren durch eine Nummer gekennzeichnet, zu der man im Katalog Angaben zu Titel, Künstler und Medium finden konnte. Preise mußten im Sekretariat erfragt werden. Entstehungsjahre wurden nicht genannt, weil ein beträchtlicher Teil der Werke schon in der Weimarer Republik entstanden war und die Ausstellung schließlich eine Erneuerung der Kunst suggerieren wollte.

Die Ausstellungssäle setzten den Werken einen kühlen, feierlichen Rahmen, in der kleinere Arbeiten oft verloren wirkten. Der Ausstellungskatalog von 1937 beschreibt im zeittypischen Stil den Eindruck beim Eintritt in das Gebäude:

„Durch die hohe Mitteltür betritt man die mit großen quadratischen Platten aus rotem Saalburger Marmor ausgelegte Vorhalle. Die Wände sind mit Ruhpoldinger Marmor verkleidet, die Decke mit flachen Kassetten erstrahlt in hellem Weiß. Aus der schön proportionierten Vorhalle betritt man die großartige, hohe Ehrenhalle, den Repräsentationsraum für die feierlichen Eröffnungsakte und Empfänge. Boden, Wände und Pfeilerfassungen leuchten in rotem Tegernseer Marmor. Ein flache, die ganze Breite und Tiefe des Mittelschiffes überspannende Glasdecke, gesäumt von breitem, klarem Mäander, gibt reiches und mildes Licht.”


Das Raumbildalbum „Tag der Deutschen Kunst” dokumentiert in 100 Stereofotografien den Festzug zur Eröffnung 1937 und die Ausstellung.

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Serie 1: 25 Bilder der Ausstellung 1937
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Serie 2: 35 Bilder von Festakt und Umzug