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Künstler und ihre Werke

„Wohl noch nie in der Weltgeschichte hat je irgendeine Staatsform und Regierung mit solchem Nachdruck das Recht für sich beansprucht: der Kunst den Kanon und das neue Gesetz zu geben als das Reich Adolf Hitlers. (...) Der alles umfassende Rhythmus des totalen Staates ist es, der die Künste, und zwar als seine innerste und sublimste Lebensäußerung, in seinen Dienst nimmt.“
Albert Burckhard Müller,
„Tag der Deutschen Kunst“, Raumbild-Verlag Schönstein 1937

Als 1937 das HDK eröffnet wurde, waren die Auseinandersetzungen und Machtkämpfe um eine „Neue Deutsche Kunst“ längst entschieden: Durch eine immer effektivere Kontrolle von Kunstbetrieb und Künstlern hatte das Regime einen traditionellen, konservativen Stil durchgesetzt, der an die sog. Münchener Schule des späten 19. Jahrhunderts angelehnt war. Die Versuche, mit einem „Nordischen Expressionismus“ einen modernen Stil als zeitgemäße deutsche Malerei zu etablieren, waren nicht zuletzt durch Hitlers persönliches Eingreifen gescheitert.
 
Entsprechend waren die meisten der in den Münchener Großen Deutschen Kunstausstellungen vertretenen Künstler einem akademisch-konservativen Stil verpflichtete Traditionalisten, die nach der Verdrängung der Moderne nun unerwartet Ruhm und Anerkennung erhielten. Wenige von ihnen waren schon in der Weimarer Republik erfolgreich, etwa der Salonmaler Raffael Schuster-Woldan, der 1941 eine Sonderschau in München erhielt und dessen Werke z. T. schon lange vor 1933 gemalt worden waren - ein Umstand, der dem Publikum durch fehlende Jahreszahlen an den Gemälden meist verborgen blieb.

Angesichts der politischen und ökonomischen Verhältnisse übernahmen viele Künstler die Themen und Stile, wie sie die erste Ausstellung 1937 vorgegeben hatte. Die Aufnahme in eine der Ausstellungen bedeutete nicht nur die offizielle Anerkennung, sie brachte auch hervorragende Verdienstmöglichkeiten mit sich und die Aussicht auf einen Ankauf durch Hitler oder andere NS-Größen. So wurden schon in der ersten, von Anfang an als Verkaufsausstellung konzipierten GDK 1937 Werke für 270 000 RM verkauft.
 
Trotz dieses scheinbaren Erfolges war die NS-Führung von der Produktion der Künstler enttäuscht. Goebbels, als Präsident der Reichskulturkammer Herr über sämtliches Kunstschaffen der Zeit, beklagte sich zunehmend über die schöpferische Armut der Jungen. Mitreißende, erlebnisstarke Werke, die den großen Anspruch der nationalsozialistischen Politik weitertrugen, fehlten völlig. Die Kunst gelangte über alt bewährtes nicht hinaus, was nicht wundert: Die meisten bedeutenden Künstler hatten das Land verlassen oder konnten sich nicht mehr künstlerisch betätigen. Und die noch produzierenden Künstler waren durch die Verfemung alles Modernen hoffnungslos gehemmt. Der einzige Bereich der bildenden Künste, in dem es gelingen sollte, nationalsozialistische Vorstellungen umzusetzen, blieb die Architektur.
 
Insgesamt nahmen zwischen 1937 und 1944 fast 2500 Künstler an den Großen Deutschen Kunstausstellungen teil. Der größte Teil von ihnen geriet nach 1945 in Vergessenheit.


Mehr in diesem Kapitel:

/ Die „neue deutsche Malerei“
/ Die Plastik im Nationalsozialismus



Claus Bergen

Arno Breker

Edward H. Compton

Franz Eichhorst

Herrmann Gradl

Fritz Halberg-Krauss

Wilhelm Hempfing

Richard Heymann

Sepp Hilz

Julius Paul Junghanns

Herbert Kampf

Richard Klein

Fritz Klimsch

Georg Kolbe

Willy Kriegel

Oskar Martin-Amorbach

Paul Mathias Padua

Oskar Mulley

Werner Peiner

Peter Philippi

Adolf Reich

Ivo Saliger

Richard Scheibe

Hans Schmitz-Wiedenbrück

Raffael Schuster-Woldan

Josef Thorak

Karl Truppe

Adolf Wissel

Adolf Ziegler